Artist Index: Rudolph, Wilhelm

Rudolph, Wilhelm. Rehe. Holzschnitt auf chamoisfarbenem dünnen Japanbütten. In der Platte links monogrammiert "W. R.". Unten in Bleistift signiert "Wilhelm Rudolph", betitelt und bezeichnet "Sonderdruck". Mit Passepartout unter Glas in schlichter Holzleiste. 47 x 50 cm. (1919).
Vgl. Thieme-Becker XXIX, 162. – Der expressionistische Druck zeigt vier Rehe, scharf-geschnitten und gezackt-stilisiert, zwischen Bäumen, Vegetation in einem Spiel von Licht und Schatten. Veröffentlicht wurde der Druck bei Schmidt (Vgl. Martin Schmidt, W.R. Licht und Dunkelheit des Lebens und der Natur. Dresden, Hochschule für bildende Künste, 2002, S. 34/35). – Papier leicht angegilbt und links mit störendem Wasserrand. - Selten. - Versand nur ohne Rahmen.

Weite Landschaft
Öl auf Leinwand.
97 x 115 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "W. Rudolph".

Vehement setzt Rudolph die Pinselstriche auf die Leinwand, der Farbauftrag ist leicht lasierend und lässt die helle Grundierung durchscheinen, so dass die Landschaftsdarstellung eine beinahe kühle Frische ausströmt. Als spätimpressionistischer Maler orientierte er sich zunächst am Expressionismus. Später wurde er von der Neuen Sachlichkeit beeinflusst, um sich dann sozialen Themen in malerisch-realistischer Darstellung zuzuwenden. Die Beteiligungen an Kunstausstellungen seit 1924 in der Galerie Emil Richter, Dresden, bei Goldschmidt & Wallerstein, Berlin und 1931 in der Galerie Neue Kunst Fides, Dresden brachten ihm nicht nur den Durchbruch, sondern auch 1932 die Berufung zum Professor an die Kunstakademie Dresden ein. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden 1933 Wilhelm Rudolphs Werke in der Dresdner Ausstellung "Entartete Kunst" diffamiert. Bei den Luftangriffen auf Dresden 1945 wurde sein bis dahin entstandenes Werk weitestgehend zerstört.

Planwagen
Radierung auf dünnem Japanbütten. 1922.
23,6 x 20 cm (39,5 x 28,2 cm).
Signiert "Wilhelm Rudolph", datiert und bezeichnet "Einmaliger Druck".

Schöner und kräftiger Druck dieses einzigen und bisher nicht bekannten Abzugs, mit breitem Rand. Unikat.

Lumpensammler
Feder in Schwarz auf festem Velin. Um 1936.
39,5 x 48 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz signiert "W. Rudolph".

Der Lumpensammler - ein Motiv, das Wilhelm Rudolph, vor allem in der Figur des Heinrich Krause, um ca. 1936, aber auch nach dem Krieg, immer wieder aufgriff, weniger um eine soziale Klassifizierung vorzunehmen, sondern um den Charakter der Persönlichkeit herauszuarbeiten. Verso die detailreiche, liebevoll aquarellierte Zeichnung einer Straßenecke, wohl in Dresden.