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Los 6056Schirmer, August Wilhelm Ferdinand
Ansicht der Ruine von Paulinzella
Auktion 113
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.500€ (US$ 8,333)
Ansicht der Ruine der Abteikirche von Paulinzella.
Öl auf Leinwand. 32,5 x 42,5 cm. Verso auf der Leinwand von späterer Hand bez. "Klosterruine Paulinzella-Thüringen / Bauwerk der / (Hirsauer Schule). Um 1823.
Mit dem Erwachen der romantischen Hinwendung zur mittelalterlichen Vergangenheit um 1800 wurde die Ruine der romanischen Benediktiner-Abteikirche von Paulinzella (1102-1124) in Thüringen zu einem bedeutenden Ziel für zahlreiche Künstler, Schriftsteller und Gelehrte. Bewunderer fand sie unter anderem in Karl Friedrich Schinkel, Johann Wolfgang von Goethe, Johann Gottfried Schadow, Wilhelm von Humboldt und Friedrich Schiller. Auf einer Studienreise durch Thüringen und den Harz im Sommer des Jahres 1823 besuchte auch Schirmer gemeinsam mit seinem Künstlerfreund August Wilhelm Julius Ahlborn die Klosterkirche. In den Erinnerungen Ahlborns liest man: "im Juli - es war der Sommer 1823 - unternahmen wir eine Studienreise durch Thüringen und den Harz, die ein Vierteljahr dauern sollte. Es läßt sich kaum Fröhlicheres denken, als so zwei junge Maler, denen in der Frische der Begeisterung alles schön erscheint, alles zulacht und bis zum Horizont die ganze Schöpfung gehört, und die nun bei erstarkenden Fährigkeiten drei schöne Monate lang auf deutschen Bergen, in deutschen Wäldern wetteifern im Dienst der geliebten Kunst". In diesem Bild Schirmers ist viel von dieser euphorischen Stimmung eingefangen. Auf der Berliner Akademieausstellung des Jahres 1824 waren Schirmer und Ahlborn mit den Bildern "Ansicht der Ruine von Paulinzelle, nach der Natur gemalt" und "Paulinzelle in Thüringen, nach der Natur" (Katalognrn. 663 und 630) vertreten. Allerdings kann es sich bei vorliegendem Werk nicht um das auf der Akademieausstellung gezeigte Bild handeln, denn Boetticher (Malerwerke des 19. Jahrhunderts) erwähnt noch die Darstellung Ahlborns (sitzend) und Schirmers (stehend) im Gemälde. Dennoch wird man eine etwa gleichzeitige Entstehung dieses aus Privatbesitz neu aufgetauchten Werkes annehmen dürfen.
Schirmer wählt für seine Komposition einen Standort innerhalb der Vorkirche mit Blick auf das charakteristische Stufenportal, durch dessen Öffnung man die in verheißungsvolles Sonnenlicht getauchte Säulenarkade des Langhauses erspähen kann. Ganz im Geiste der Romantik verschmelzen die bewachsenen Steinquader harmonisch mit der Vegetation, wobei der verklärte Blick auf die Vergänglichkeit vom bewohnten Nebenbau im linken Hintergrund gemildert wird. Ein Gutachten von Prof. Helmut Börsch-Supan, Berlin, vom 19. Januar 2018 ist in Kopie vorhanden.
Los 6117Schirmer, August Wilhelm Ferdinand
Südliches Tal mit Wassermühle
Auktion 109
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.375€ (US$ 4,861)
Südliches Tal mit Wassermühle.
Öl auf Leinwand. 26,6 x 34,8 cm. Unten links monogrammiert und datiert "AWFS 1834".
Bei diesem frühen Werk, das wohl nach Skizzen von seiner Italienreise in den Jahren von 1827-1830 entstanden ist, folgt Schirmer noch traditionellen Mustern. Schon erkennt man aber im Kolorit und der Beleuchtung der Wolken- und Wasserpartien die Virtuosität des späteren Meisters. Ein Jahr nach dem Entstehen dieses Gemäldes wird der Künstler in die Berliner Akademie aufgenommen, wo er anschließend die Nachfolge Carl Blechens als Leiter der Landschaftsklasse antritt und so zu einem der bedeutendsten Vertreter dieser Bildgattung in Berlin avancierte.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“
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