Untitled IX
Bleistift und Pinsel in Schwarz auf Velin. Um 1947-48.
18 x 14 cm.
Oben links mit Feder in Weiß signiert "Lipchitz".
Lipchitz spielt mit Positiv- und Negativformen, Hell und Dunkel finden sich in feiner Balance, und die charakteristisch abstrahierte Figur schwingt in skulpturaler Bewegtheit.
Provenienz: Marlborough Gallery, New York (mit deren Klebeetikett auf der Rahmenrückseite, dort typographisch bezeichnet)
Lipchitz, Jacques
Studie zu Our Tree of Life
Los 6920
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
875€ (US$ 911)
Studie zu Our Tree of Life
Kreide in Schwarz auf Velin. Um 1950-68.
13,8 x 10,8 cm.
Vorzeichnung für das von Lipchitz gestaltete Monument vor dem Hadassah-Krankenhaus auf dem Berg Scopus, Jerusalem . Dieses letzte Werk des Künstlers, eine Bronzeskulptur, stellt die jüdischen Patriarchen, den brennenden Dornbusch und die beiden Gesetzestafeln dar. All dies bleibt in der Skizze in der Andeutung, ohne seine Gegenständlichkeit zu enthüllen. Stattdessen hält Lipchitz hier vor allem eine gen Himmel aufsteigende Bewegung geschwungener Formen fest.
Ideenskizzen
2 Zeichnungen, recto/verso. Feder in Blau auf Briefbogen.
26,4 x 18,3 cm.
Figurative Ideenskizzen, gezeichnet mit vehementen Federstrichen, offenbaren Lipchitz' spontanen Schaffensimpuls. Neben vielen anderen Emigranten wie Marc Chagall und Max Ernst, denen der amerikanische Journalist Varian Fry und sein Marseiller Hilfskomitee, das Emergency Rescue Committee, die Flucht aus dem Vichy-Regime Frankreichs ermöglichte, reiste 1941 auch Lipchitz nach New York aus. In Amerika zeichnet er auf einem Briefbogen des Seton Inn in Lakewood, NJ, die vorliegenden Skizzen.
Paar
Bleistift auf Skizzenbuchpapier. 1919-24.
21,6 x 17,2 cm.
Presler Skb 73 / Seite 1.
Ekstatische, schwungvolle Linien und stark vereinfachte, sich beinahe auflösende Formen im vehementen, etwas schroffen Duktus der Davoser Jahre kennzeichnen Kirchners ab 1919 in den Graubündener Bergen, rund um die Stafelalp, entstandene Zeichnungen. Die Zeichnung ist dem Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, bekannt.
Provenienz: Ketterer, München, Auktion 364, 23.04.2010, Lot 474
Ausstellung: Kunsthalle Emden, Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo, DL 2012/2 (mit deren Klebeetikett auf der Rahmenrückseite, dort betitelt und bezeichnet)
Kirchner, Ernst Ludwig
Berglandschaft mit Edelweiß
Los 6923
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,563)
Berglandschaft mit Edelweiß
Bleistift auf Skizzenbuchpapier. 1919.
21,6 x 17,3 cm.
Wunderbar charakteristisches Blatt für Kirchners Davoser Zeit. Im Oktober 1918 zieht der Künstler, nach seiner Entlassung aus dem Nervensanatorium in Kreuzlingen, in das Haus "In den Lärchen", einen Bauernhof auf der Längmatte bei Frauenkirch. Der ländliche Vorort von Davos blieb Kirchner bis zu seinem Selbstmord im Jahr 1938 eine neue Heimat. Die vehement schräg zueinander gesetzten Linienbüschel sind, ebenso wie die vereinfachte Formgebung der vorliegenden Zeichnung, charakteristisch für Kirchners ab 1919 in den Graubündener Bergen, rund um die Stafelalp, entstandene Blätter. Die Zeichnung ist dem Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, bekannt.
Provenienz: Ketterer, München, Auktion 364, 23.04.2010, Lot 480
Ausstellung: Kunsthalle Emden, Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo, DL 2012/7 (mit deren Klebeetikett auf der Rahmenrückseite, dort betitelt und bezeichnet)
Skizze zu einem Gefährt
Faserschreiber sowie Pinsel in Gold auf Makulaturpapier.
30 x 37,7 cm.
Viele Fragezeichen deuten an, wie offen Tinguelys Idee dieser Konstruktion noch ist: eine spontane Skizze, ein chaotisches Räderwerk mit Figur, aus dem sich eine Skulptur entwickeln könnte - ein Zeugnis erster Gedanken des Künstlers zu Motiv oder Komposition, schnell gezeichnet auf dem erstbesten Stück Papier, das zu finden war.
Carnaval à Nice
Bleistift auf Skizzenblockpapier.
17,8 x 20,8 cm.
Unten links mit dem Monogrammstempel "RD".
Die schwungvoll stilisierte, heitere Komposition, in sparsamen, lockeren Konturen und wenigen Binnenschraffuren umgesetzt, löst sich nach hinten in höchster Abstraktion auf: Minimalistische, zeichenhafte Kürzel und schwebende Kugeln deuten eine Menschenmenge an und lassen die Darstellung in einer flirrenden Reduktion ausklingen.
Provenienz: Besch, Cannes, Auktion 23.03.2008, Lot 238
Dufy, Raoul
Flocons rouges et blancs sur fond bleu
Los 6929
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
438€ (US$ 456)
Flocons rouges et blancs sur fond bleu
Gouache und Bleistift auf leichtem Karton. Wohl um 1912.
22,8 x 16 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "RD", im Oberrand mit Bleistift numeriert "72574", "15598" und (schwer leserlich) bezeichnet.
Dufy schuf nicht nur Gemälde, sondern illustrierte auch über 50 literarische Werke, fertigte Keramikstücke an, Entwürfe für Theaterdesign, Innenarchitektur, Wandteppiche, Wandgemälde und rund 5000 Textildesigns. Nachdem er 1911 vom Modedesigner Paul Poiret den Auftrag erhalten hatte, Geschäftspapiere zu entwerfen, entwickelte sich zwischen ihnen eine Freundschaft und kreative Partnerschaft, die viele Jahre andauern sollte. Dufy begann, Textilien für Poirets Kleidungsstücke zu entwerfen. Dufys Designs waren bemerkenswert kühn und standen in starkem Kontrast zur damaligen verspielteren Mode. Die Spuren einer Quadrierung über der Darstellung weisen auf eine konkrete Verwendung der Entwurfszeichnung hin.
Provenienz: Deburaux Patrick, Paris, Collection Bianchini-Férier, Auktion 10.05.2006, Lot 131
Artcurial, Paris, Auktion 3961, 10.03.2020, Lot 83
Moser, Koloman
Kompositions- und Figurative Skizzen
Los 6935
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
250€ (US$ 260)
Kompositions- und Figurative Skizzen
Kreide in Schwarz auf Skizzenblockpapier. Um 1912.
26,5 x 20 cm.
Unten rechts mit dem Nachlaßstempel.
Bloß angedeutet bleiben die quadratischen Kompositionsentwürfe, ebenso wie die zügig ausgeführte Studie einer liegenden Frau.
Provenienz: Roseberys, London, Auktion 26.04.2022, Lot 195
Ohne Titel
2 Blatt. Bleistift auf Velin. 1986.
Je 29,7 x 21 cm.
Algorhythmen und Funktionen, komplizierte mathematische Schleifen und Berechnungen des Komponisten und Architekten. Aus zufälligen Phänomenen wie Regen, einer Menschenmasse oder einem Bienenschwarm entwickelte Xenakis ab 1954 die stochastische Musik als ganz eigenen Musikstil. Mathematische, geometrische, architektonische oder philosophische Prinzipien wie Wahrscheinlichkeitsrechnungen, Zufallsverteilungen oder die Chaostheorie fließen in seine Kompositionen ein. So nutzte Xenakis dafür Erkenntnisse der Spieltheorie, der Mengenlehre und der Zahlentheorie und ließ sich inspirieren von leuchtenden Phänomenen, z.B. Blitz, Wolken, Feuer, Himmel, Vulkane. Seine elektronischen Skulpturen und Installationen verbinden Licht, Musik und Strukturen, dazu die Musikübertragung (Le Polytope). "Die Matrix seiner Werke, die Klang und Licht kombinieren, entspringt Xenakis‘ tiefer Sehnsucht nach abstrakter Kunst." (iannis-xenakis.org, Zugriff 03.07.2024).
Das 1958 für die Expo Brüssel entstandene Gesamtkunstwerk Poème elèctronique von Xenakis, Le Corbusier und Edgar Varèse wirkte sich nachhaltig auf die Entwicklung der Klangkunst aus.
Provenienz: Geschenk des Künstlers
Mushroom
Feder in Schwarz auf dünnem Strathmore-Velin. Um 1970.
21,7 x 28 cm.
Die Grundidee eines Pilzes mit geschwungener, gewellter Kappe umreißt Bertoia in wenigen organisch schwingenden Konturlinien. Die Skizze für eine seiner geschweißten Naturskulpturen zeigt die charakteristischen amorph-wolkigen Formen des schwellenden Pilzkörpers auf dem schmalen Stiel, ohne jedoch die fein ausgeformten Strukturen der Metallobjekte anzudeuten, zu deren Gestaltung ihn seine Ausbildung als Goldschmied befähigte. Mit einem Echtheitszertifikat des Nachlasses Harry Bertoia.
Provenienz: Rago Auctions, Lambertville, Auktion 18.05.2022, Lot 255
Bushes
Feder in Schwarz auf dünnem Strathmore-Velin. Um 1970.
21,8 x 28 cm.
Bertoias Skulpturenreihe geschweißter Naturwerke begann in den 1960er-Jahren: Es entstanden metallene Büsche, Sträucher, Löwenzahnblüten, Trauerweiden, Pilze, Heubündel und Weizengarben. Vermutlich ist es der Gedanke an eine gedrungene Buschform, den Bertoia in der Skizze festhält. In minimalistischer Vereinfachung zeichnet er die kugeligen Gebilde in die untere Blatthälfte und deutet damit die eher flache Ausformung des Ganzen an. Die Gestalten der um das Jahr 1975 entstandenen Buschskulpturen aus geschmiedetem Kupfer und Bronze scheinen auf dieser Zeichnung zu beruhen. In unterschiedlichsten Varianten entstanden die "Bertoia Bushes", mit denen der Künstler sommerliche Augenblicke der Schönheit und Fülle der Natur festhielt (vgl. die Monotypie "Ohne Titel", 1960er Jahre, TD.MO.385, harrybertoia.org). Mit einem Echtheitszertifikat des Nachlasses Harry Bertoia.
Provenienz: Rago Auctions, Lambertville, Auktion 18.05.2022, Lot 255
Fries, Bernhard
Baumgruppe auf dem Weg nach Narni
Los 6939
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.188€ (US$ 1,237)
Baumgruppe auf dem Weg nach Narni
Feder in Braun auf Velin, verso: Baumstudie in Bleistift.
29 x 41,6 cm.
Unten rechts (eigenhändig?) in Bleistift "Narni" sowie unten links von fremder Hand bezeichnet.
Provenienz: Aus dem Nachlass der Künstlers (verso mit dem Nachlasstempel)
Baumgruppe am Hang
Kreide in Schwarz auf festem Velin. Um 1910.
26,8 x 35,3 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "G. Wunderwald".
Mit dichten Schraffuren modelliert Wunderwald die Gruppe buschiger Bäume in sanft geschwungener, hügeliger Landschaft. Die Zeichnung entstand vermutlich in seiner Tiroler Zeit. Charakteristisch, auch für sein künftiges Schaffen, ist die Überschaubarkeit der Szenerie, die Konzentration des Künstlers auf des Wesentliche.
Provenienz: Venator & Hanstein, Köln, Auktion 21.03.2015, Lot 1410
Dorf in den Bergen
Aquarell und Bleistift auf Velin, auf festeres Velin aufgezogen. Um 1899.
15,3 x 19,5 cm.
Unten rechts mit dem gestempelten Monogramm "L.V".
Aus den locker gesetzten, leuchtenden Farbflecken entsteht die zügig aquarellierte Ansicht eines Dorfes in den Bergen, die sich ähnlich wiederholt in Valtats Werk findet, hier jedoch in ihrer Abstraktion und der Intensität der Farbtöne beispielhaft die Unmittelbarkeit der Gestaltung im Schaffen des Künstlers zeigt (vgl. das Aquarell "Village dans la Montagne", um 1898, Drouot, Paris, Auktion 06.12.2023, Lot 87). Im Jahr 1904 gehörten auf seiner erster Einzelausstellung in der Galerie Vollard Renoir und Signac zu Valtats ersten Käufern.
Provenienz: Remi le Fur, Paris, Auktion 06.06.2019, Lot 71
Etude piniède
Conté-Kreidestift in Schwarz auf Velin. 1915.
32,3 x 49,3 cm.
Mit einfachsten Mitteln und einer eleganten Linienführung erzeugt Matisse eine ebenso rhythmische wie spannungsreiche Komposition, deren schräg-vertikal geführte Geraden der Baumstämme in reizvollem Kontrast zu dem wolkig runden Laubwerk stehen. Zeichenhaft stilisiert er die Landschaftselemente der Szenerie in Le Piquey, Arcachon, ausgeführt im Sommer 1915. Der souveräne Zeichner drückt mit schlichten schwarzen Linien auf dem hellen Papier seine von Gefühlen und seelischen Bewegungen geleitete Wahrnehmung der Landschaft aus.
Provenienz: Pierre Matisse, New York
Pierre-Noël Matisse, Paris
Jacquelyn Miller Matisse (durch Erbschaft erhalten)
Christie's, Auktion Matisse on Paper: Prints & Drawings from the Estate of Jacquelyn Miller Matisse, 09.-23.06.2021 (online), Lot 28
Rohden, Johann Martin von
Gebirgszug bei Subiaco in der römischen Campagna
Los 6943
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,125)
Gebirgszug bei Subiaco in der römischen Campagna
Bleistift auf Bütten.
44 x 58 cm.
Unten rechts in Bleistift die Zahl "780". Wz. Fleur-de-lis.
Die Gegend von Subiaco gehörte neben Tivoli zu den beliebtesten Studienorten Johann Martin von Rohdens. Dort fertigte er zahlreiche Zeichnungen, die zum Teil auch für spätere Gemälde dienten. Bei den oft in Bleistift oder Kreide angelegten Terrainstudien nutzte Rohden oft nur das Blattzentrum, der Vordergrund blieb ausgespart. Mit entschiedenem Strich und energischen Schraffuren skizziert der Künstler die Gebirgspartie, wobei die im Sonnenlicht liegenden Partien auf dem Papiergrund ausgespart bleiben. Es ist die großartige Aufnahme eines flüchtigen Moments, die der Künstler über die Zeit hinaus konserviert. Die Zeichnung scheint zu einer Gruppe von Studien zu gehören, die sich einst in der Sammlung Bernt Grönvold befunden haben und in den Jahren 1920 und 1921 von der Kunsthandlung Ernst Arnold in Dresden erworben wurden (jetzt u.a. in den Kabinetten in Berlin, Bremen und Hamburg, s. Ausst.-Kat. Johann Martin von Rohden 1778-1868, Kassel 2000, Nrn. 104, 108, 122 und 162).
Deurer, Ludwig
Im Parco Chigi in Ariccia
Los 6944
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.375€ (US$ 1,432)
Im Parco Chigi in Ariccia
Bleistift auf feinem Velin mit Wasserzeichen "Buchstaben A.M".
22,1 x 32,6 cm.
Unten links mit Bleistift bezeichnet und datiert "Park Chigi Juli [18]44.".
Die Laufbahn des Malers Ludwig Deurer war nach seinem Studium in Nürnberg und München bald zum Erliegen gekommen. Eine Anstellung bei der Post brachte keine Erfüllung, und das enge bürgerliche Korsett erstickte die künstlerischen Ambitionen vollends. Der langersehnte Umschwung erfolgte 1844 mit dem plötzlichen Tod des Vaters, der in Rom als Maler tätig gewesen war. Mit seiner Frau Antonie machte sich Deurer auf, um den Nachlass zu regeln. Diese Reise wurde zum Funken, der seine Leidenschaft für die Kunst neu entfachte. Befreit von der Monotonie des grauen Alltages, weckte Rom das schlummernde Auge des Künstlers, das seine Umgebung mit wachem und einfühlsamem Blick registrierte. Nachdem die väterlichen Angelegenheiten geregelt waren bereiste das Ehepaar in den Sommermonaten das römische Umland. Im Juli waren sie in Ariccia, wo die ursprüngliche Wildheit des Parkes von Palazzo Chigi sie in ihren Bann zog: "... da [ist] ein Park, der ein wahrer Urwald ist. Keine Axt, kein Meßer darf da hinein kommen, selbst Bäume, die von Alter gestürzt sind, liegen da halb vermodert u. von Efeu, wilden Reben u. dergleichen ganz überwachsen,man sieht da wie die Natur aussieht, da von keiner Hand berührt, Felsen u. Baumstämme aufs tollste in einander verwachsen..." (Brief von Antonie Deurer, zit. n. Wilmowsky 1997, S. 108). Diese in Worten vermittelte Faszination für das Nebeneinander von lebender und absterbender Natur bannt Deurer hier in einem nahansichtigen Ausschnitt auf Papier.
Ausstellung: Unter italienischem Himmel wächst wahre Kunst hervor. Peter Ferdinand Deurer 1777-1844 - Ludwig Deurer 1806-1847. Landschaftszeichnungen der Romantik, Städtische Kunsthalle Mannheim, 1997 (Kat.-Nr. 856)
Literatur: Sabina Wagner, Ludwig Deurer (1806-1847). Leben und Werk eines Mannheimer Zeichners und Malers, Frankfurt a. M. 1999, Kat.-Nr. 856
Monika von Wilmowsky (Hrsg.), Unter italienischem Himmel wächst wahre Kunst hervor. Peter Ferdinand Deurer 1777-1844 - Ludwig Deurer 1806-1847. Landschaftszeichnungen der Romantik, Ausst.-Kat. Städtische Kunsthalle Mannheim, Frankfurt am Main 1997, S. 108, Kat.-Nr. 38 mit Abb.
Ohne Titel
Bleistift auf Bütten. Um 1931.
32,7 x 24 cm.
Unten mittig mit Bleistift mit dem Künstlersignet "STU".
Eine schwebende Anmut erfüllt die konstruktivistische Komposition aus dem Spätwerk des Künstlers. Fritz Stuckenberg, der 1916 von Herwarth Walden entdeckt und in den Sturm-Kreis integriert wurde, wo er engere Kontakte vor allem zu Georg Muche, Arnold Topp, Walter Mehring und Mynona pflegte, schloss sich dem Arbeitsrat für Kunst um Walter Gropius und Bruno Taut an, später der Novembergruppe. Seine Teilnahme an der Ersten Internationalen Dada-Messe, die Aufnahme in die Dritte Bauhausmappe und viele weitere Ausstellungen in bedeutenden Galerien zeugten von Stuckenbergs Rang in der damaligen künstlerischen Szene. Durch Krankheit und ökonomische Not gezwungen, kehrte er jedoch 1921 aus Berlin nach Delmenhorst zurück. Unter zunehmenden politisch und persönlich drückenden Bedingungen entwickelte er hier sein konstruktivistisches und spirituelles Spätwerk. Ab 1937 galten seine Werke zur Zeit des Nationalsozialismus als "entartet".
Provenienz: Karl & Faber, Auktion München 12.06.2015, Lot 830
Ausstellung: Fritz Stuckenberg, Retrospektive, Städtische Galerie, Delmenhorst 1993
Survage, Leopold
Komposition mit Fisch und Häusern
Los 6946
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 521)
Komposition mit Fisch und Häusern
Feder in Schwarz auf Skizzenbuchpapier. Um 1916.
16,3 x 12,8 cm.
Unten rechts mit dem runden Nachlaßstempel "ATELIER SURVAGE".
Sich überkreuzende Diagonalen zerschneiden das Motiv, zersplittern den Bildraum und fügen ihn versetzt und verdreht neu zusammen - eine Herausforderung für den Betrachter. Survage, ausgebildet an der Kunstakademie in Moskau, schloss in Paris, wo er ab 1908 lebte, Bekanntschaft mit den bekanntesten Künstlern der dortigen Szene, unter anderem Georges Braque, Jean Cocteau, Tsuguharu Foujita, Juan Gris, Fernand Léger, Amedeo Modigliani, Pablo Picasso und Chaim Soutine. Mit Henri Matisse verband ihn bald eine enge Freundschaft. Angeregt durch den Kubismus und die Filmkunst, strebte Survage danach, musikalische und auch zeitliche Elemente in seinen Zeichnungen umzusetzen.
Provenienz: Artcurial, Paris, Collection Haba & Alban Roussot, Auktion 22.10.2007, Lot 744
Dexel, Walter
Skizze zu Hinterglasbild Lokomotive VI
Los 6947
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 651)
Skizze zu Hinterglasbild Lokomotive VI
Feder in Schwarz auf Karteikarte. 1917/18.
15 x 10 cm.
Unten links mit dem Blindstempel "Nachlass Walter Dexel", dort von fremder Hand mit Bleistift bezeichnet "5", unten rechts datiert, verso eigenhändig mit Bleistift bezeichnet "Skizze zu Hinterglasbild 1918 VI - Berlin - Nat Gal seitenverkehrt ausgeführt".
Das Bild einer Lokomotive zerlegt Dexel in geometrische Formen, löst sich also hier zwar noch nicht vollständig von der Gegenständlichkeit, aber ist auf dem besten Wege zur konstruktivistischen Abstraktion. Die Zeichnung entspricht spiegelverkehrt weitgehend der Komposition des farbigen Hinterglasbildes "Lokomotive VI", 1918 (Wöbkemeier 118). Im Jahr 1918 war Dexel als Ausstellungsleiter im bedeutenden Jenaer Kunstverein tätig und organisierte dort zahlreiche Ausstellungen von Bauhauskünstlern.
Provenienz: Hauswedell & Nolte, Hamburg, Auktion 465, 11.12.2015, Lot 192
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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