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Lot 2080, Auction  126, Nechschebi, Touti Nameh. Eine Sammlung persischer Märchen

Nechschebi
Touti Nameh. Eine Sammlung persischer Märchen
Los 2080

Nachverkaufspreis
100€ (US$ 114)

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Nechschebi. Touti Nameh. Eine Sammlung persischer Mährchen. Deutsche Übersetzunng von C. J. L. Iken. 316 S. (von 323 S.; Anhang fehlt). Etwas späterer Pappband (Rücken aufgehellt, an den Gelenken leicht bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Stuttgart, Johann Georg Cotta, 1822.
Goedeke XIII, 444, 47, 9 - Hayn-Gotendorf V, 348. – Erste deutsche Ausgabe. Enthält u. a. die Erzählungen: "Der Edelmann und die Soldatenfrau, deren Tugend jener auf die Probe stellte; der König von Kinodsch und seine Tochter, in welche sich ein Derwisch verliebte; Vier reiche Leute, die arm wurden; Des Kaufmanns Tochter und der Schakal; Der Löwe und der Bramin, der über seine Lüsternheit sein Leben verlor" und viele weitere. – Der Anhang von J. G. C. Kosegarten fehlt. Teils unaufgeschnittenes Exemplar. Leicht gebräunt, vereinzelt etwas braunfleckig.

Lot 2085, Auction  126, Paalzow, Henriette, Jakob van der Nees

Paalzow, Henriette
Jakob van der Nees
Los 2085

Nachverkaufspreis
120€ (US$ 136)

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(Paalzow, Henriette). Jakob van der Nees. Von der Verfasserin von Godwie-Castle. 3 Bände. 16 x 10,5 cm. Halbleder d. Z. (gering berieben) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Breslau, Josef und Komp., 1844.
Vgl. Kosch XI, 837. – Erste Ausgabe. Bei Kosch nicht genannter Roman der Berliner Erzählerin Henriette Paalzow (1788-1847). Die Handlungen ihrer Romane spielen zumeist in aristokratischen Familienkreisen und wurden gerühmt für ihre glaubwürdigen Schilderungen. U. a. war der preußische König Friedrich Wilhelm IV. einer ihrer begeisterten Leser. "Der Erfolg der Paalzowschen Romane lag in erster Linie in der würdigen Haltung und der sittlichen Größe und Reife, welche die Schriftstellerin in jeder Zeile offenbart. Außerdem besitzt sie die Gabe psychologischer Entwickelung, besonders weiblicher Gemüther; ihre Schilderung der Charaktere ist fast immer eine gelungene ... die Verschlingung der Begebenheiten ist spannend, so daß das Interesse von einer Situation zur andern steigt; die Beschreibung der Aeußerlichkeiten, wie der Costüme, der Toiletten, der Landschaften und besonders auch der Architecturen ist sorgfältig, wenngleich hier oft eine zu große Breite den Eindruck schmälert: alle diese Vorzüge verdecken manche kleinen Mängel und erklären das lange andauernde Interesse, das vom Publicum den Paalzowschen Romanen geschenkt wurde" (ADB XXV, 38). – Titel gestempelt. Etwas stockfleckig, sonst wohlerhalten.

Lot 2086, Auction  126, Pedrini, Giovanni Antonio, I fasti elvetici poema

Pedrini, Giovanni Antonio
I fasti elvetici poema
Los 2086

Nachverkaufspreis
600€ (US$ 682)

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Pedrini, Giovanni Antonio. I fasti elvetici poema consacrato al talamo delle Loro Reali Altezze Carlo Filippo di Francia conte di Artois, colonello generale delle truppe elvetiche della corona, e Maria Teresa di Savoia. 2 Bl., 78 S. 21 x 13,5 cm. Maroquin d. Z. (leicht berieben und bestoßen) mit RVergoldung, goldgeprägtem RSchild, Supralibros, Deckel- und Innenkantenfileten. O. O., Dr. u. J. (1773).
Wohl erste Ausgabe, gewidmet den Königlichen Hoheiten Karl Philipp von Frankreich, Graf von Artois, Generaloberst der Schweizer Kronentruppen, und Maria Teresa von Savoyen. Die Einbanddeckel zeigen jeweils ein Wappen mit sechs Lilien und sechs Delphinen in vier Feldern und stehen symbolisch für das französische Königshaus. – Etwas stock- und fingerfleckig.

Lot 2089, Auction  126, Pückler-Muskau, Hermann von, Südöstlicher Bildersaal. Stuttgart, Hallberger, 1840-1841

Pückler-Muskau, Hermann von
Südöstlicher Bildersaal. Stuttgart, Hallberger, 1840-1841
Los 2089

Nachverkaufspreis
400€ (US$ 455)

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(Pückler-Muskau, Hermann von). Südöstlicher Bildersaal. 3 Bände. Mit 12 (statt 15; 4 koloriert) lithographischen Tafeln. 19 x 12 cm. Marmorierter Halblederband d. Z. mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Stuttgart, Hallberger, 1840-1841.
Goedeke XIV 719, 451. – Erste Ausgabe der Beschreibung seiner Griechenlandreise im Jahr 1836. "Pückler hat mächtig dazu beigetragen, das Genre, worin er glänzt, in der Lesewelt einzubürgern - das Genre nämlich der Reisebilder und Reisenovellen nach Heines Vorgang und Manier" (ADB XXVI, 694). Die Tafeln u. a. mit einer Karte von Ithaka, Ansichten von Malta, Kloster Megaspileon, der Küste von Kurbes u. a. – Etwas fleckig, Vorsatz mit alter Ziffernsignatur. Schönes und dekorativ gebundenes Exemplar. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).

Lot 2091, Auction  126, Rathlef, Ernst Lorenz Michael, Die letztern Tage der jüngern Demoiselle M. M. Ch. A***

Rathlef, Ernst Lorenz Michael
Die letztern Tage der jüngern Demoiselle M. M. Ch. A***
Los 2091

Nachverkaufspreis
120€ (US$ 136)

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(Rathlef, Ernst Lorenz Michael). Die letztern Tage der jüngern Demoiselle M. M. Ch. A***. Aus authentischen Quellen zum Druck befördert von K**. 2 Bl., VIII S., S. 5-112 (so komplett). 16 x 9,5 cm. Späterer schlichter Pappband (berieben und bestoßen, mit Schabspuren). Hamburg, Buchenröder und Ritter, 1775.
VD18 10979875. Goedeke IV/1, 129, 12, 2. Kippenberg I, 3286. – Eine von zwei in der Kollation abweichenden Druckvarianten der ersten Ausgabe, die bei Buchenröder und Ritter in Hamburg erschien; das VD18 nennt noch einen dritten unautorisierten Hamburger Druck mit der schönen Firmierung "zu bekommen in den hiesigen Zeitungsbuden". Enthüllungsschrift über den umstrittenen plötzlichen Tod der jungen Schauspielerin Charlotte Maria Magdalena Ackermann (1757-1775), die in Hamburg sehr verehrt wurde. Auf ihrem Nachttisch lag angeblich aufgeschlagen Goethes Werther, worin mehrere einschlägige Textstellen markiert waren, die auf einen Freitod der Schauspielerin hindeuten. Weshalb die Schrift auch als eine Art "weibliche Wertheriade" gelten könne (der ursprüngliche und dann verworfene Titel sollte lauten "Leiden und Freuden") – Es fehlt das gestochene Portrait, das laut Kippenberg der Auflage erst nachträglich beigegeben wurde. Etwas braunfleckig.

Lot 2092, Auction  126, Ratschky, Joseph Franz von, Melchior Striegel ein heroischepisches Gedicht

Ratschky, Joseph Franz von
Melchior Striegel ein heroischepisches Gedicht
Los 2092

Nachverkaufspreis
120€ (US$ 136)

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Ratschky, J(oseph) F(ranz von). Melchior Striegel ein heroischepisches Gedicht. Für Freunde der Freyheit und Gleichheit. Neue verbesserte Ausgabe. 275 S. Mit 5 (statt 6) Kupfertafeln von Jury nach Ramberg. 20,5 x 12 cm. Schlichter Halblederband d. Z. (berieben). Leipzig, (Göschen) 1799.
Goedeke IV/1, 204, 10. Lanckoronska-Oehler III, 69. – Erste illustrierte Ausgabe der Satire auf die Französische Revolution. Ratschky (1757-1810) verlegt die Handlung von Paris in das Dorf Schöpsenheim, u. a. mit parodierenden Bemerkungen zu Goethe und Wieland u. a. Das Freiheitslied (S. 225/226) ist in Rot und Blau auf weißem Grund gedruckt, um durch "diese liebliche Farbenmischung auf die Augen aller Freunde der Freyheit und Gleichheit einen sehr wohltätigen Eindruck [zu] machen" (S. 205). Die reizvollen Kupfer "gehören mit ihren drastischen Szenen, ihrer trefflichen Hogarth-artigen Charakterisierung und ihrem niederdeutschen Humor zu Rambergs Meisterleistungen" (Lanckoronska-Oehler). – Es fehlt das Kupfer zum dritten Gesang. Etwas stärker fleckig.

Lot 2094, Auction  126, Rheinischer Merkur, Jahrgänge I-II mit 266 (statt 357) Nrn. 1814-1815

Rheinischer Merkur
Jahrgänge I-II mit 266 (statt 357) Nrn. 1814-1815
Los 2094

Nachverkaufspreis
200€ (US$ 227)

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Rheinischer Merkur. (Hrsg. von Joseph Görres). Erster [und zweiter] Jahrgang in 266 (von 357) Nummern und 54 Beilagen in zusammen 7 Bänden. 34 x 25 cm. Pappbände d. Z. (Kapitale und Kanten bestoßen, etwas kratzspurig und berieben; Rücken von Band II modern hinterlegt). (Koblenz, Pauli und Heriot), 1814-1815.
Goedeke VI, 204, 21, Deneke 930. Diesch 1582. Estermann 1.105. – Bedeutende Zeitschrift, die ein wichtiges und wertvolles Dokument für die politische und literarische Geschichte des 19. Jahrhunderts darstellt. Görres wurde damit zum eigentlichen Schöpfer der deutschen Publizistik. Auch seine Freunde Achim von Arnim (Goedeke VI, 75, 31. Mallon 85), Clemens Brentano (Goedeke VI 61, 30. Mallon 59), Max von Schenkendorf u. a. lieferten Beiträge. Enthält ferner von Heinrich von Kleist "Kriegslied für die teutschen Jäger" (Sembdner 23). Wegen seiner ungeheuren Wirkung hat Napoleon den "Rheinischen Merkur" die "Fünfte Großmacht" genannt, die gegen ihn angetreten sei. Mit Beendigung der Napoleonischen Herrschaft wäre die Aufgabe der Zeitung im Sinne der Preußischen Regierung erfüllt gewesen, aber Görres war durch sein Blatt eine politische Macht geworden, die auch in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen wollte. Scharfe Urteile über den Wiener Kongress, Ausfälle gegen die süddeutschen Rheinbundstaaten und das russische Bündnis brachten Görres immer mehr in Gegensatz zur Preußischen Regierung. Bereits im Sommer 1814 wurde das Blatt in Bayern, Württemberg und Baden verboten, im Januar 1816 dann auch von der Preußischen Regierung. Damit stellte eines der aufregendsten Presseerzeugnisse des 19. Jahrhunderts sein Erscheinen ein. - Vorhanden sind die Nummern 36-45, 57-51, 53-60, 62-66, 80, 81, 83-112, 115, 118-119, 121, 126-195, 197-199, 200-204, 213, 217, 218, 220, 221, 223-245, 251-271, 276-277, 279-282, 284-323, 325-330, 332-344, 346, 348-352 mit Beilagen zu Nummern 40, 70, 80, 83, 87, 89, 90, 93, 95, 97, 98, 100, 101, 103, 105, 110, 112, 115, 119, 128, 137, 142, 146, 149, 151, 157, 159, 163, 167, 170, 176, 180, 182, 187, 191, 199, 202, 209, 213, 226, 231, 264, 278, 283, 290, 293, 296, 300, 308, 317, 334, 336, 340, 342. – Vorsätze mit Namenszug und überklebten Exlibris, teils stock- und wasserfleckig, Gebrauchsspuren.

Lot 2096, Auction  126, Rist, Johann, Monatsgespräche

Rist, Johann
Monatsgespräche
Los 2096

Nachverkaufspreis
700€ (US$ 795)

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(Rist, Johann. Monatsgespräche). 6 Teile in 4 Bänden. Mischauflage. 13,5 x 7,5 cm. Leder (2) bzw. Pergament (2) d. Z. (fleckig, Gelenke stellenweise eingerissen). Hamburg, J. Naumann und Frankfurt, J. G. Schiele, 1663-1674.
Dünnhaupt 98.I.3, 98.II.2, 98.III.1, 98.IV.1, 98.V und 98.VI.1. Vgl. Faber du Faur 404-409. Goedeke III, 86 f, 56-58, 61-63. Jantz 2122-2124. Kroker II, 560. Maltzahn II, 1007. – Erste Ausgaben (Teil I in 3., Teil II in 2. Auflage). Alle von Rist verfassten "Monatsgespräche", einer Serie "unterhaltsamer und belehrender Diskussionen nach dem Vorbild der 'Gesprächsspiele' Harsdörffers" (Dünnhaupt). Nach Rists Tod wurde die Reihe von Erasmus Francisci fortgesetzt. Vorhanden sind: I. Das AllerEdelste Nass der Gantzen Welt ... Jänners-Unterredung. Frankfurt 1674. - II. Das AllerEdelste Leben der Gantzen Welt ... Hornungs-Unterredung. Frankfurt 1663. - III. Die AllerEdelste Tohrheit der gantzen Welt ... Märtzens-Unterredung. Hamburg 1664. - IV. Die AllerEdelste Belustigung Kunst- und Tugendliebender Gemühter ... Aprilens-Unterredung. Hamburg 1666. - V. Die alleredelste Erfindung der Gantzen Welt ... Mäyens-Unterredung. Frankfurt 1667. - VI. Die alleredelste Zeit-Verkürtzung der Gantzen Welt ... Brachmonats-Unterredungen. Frankfurt 1668. – Vorsätze teils mit Besitzeinträgen und Notizen. Leicht gebräunt und vereinzelt fleckig. In Band II einige Marginalien, in Band III Titel im Falz und am Rand hinterlegt. Die beiden Lederbände mit gestochenem Wappenexlibris.

Lot 2099, Auction  126, Schefer, Leopold, Laienbrevier. 1. und 2. Halbjahr. 1834-1835.

Schefer, Leopold
Laienbrevier. 1. und 2. Halbjahr. 1834-1835.
Los 2099

Nachverkaufspreis
80€ (US$ 91)

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Schefer, Leopold. Laienbrevier. Erstes [und zweites] Halbjahr. 2 Bände. 2 Bl., 304 S.; 2 Bl., 374 S. 16,2 x 11 cm. Dunkelbraune Lederbände d. Z. (Ecken und Kanten etwas bestoßen) mit RVergoldung, reicher ornamentaler Blindprägung und Filetenvergoldung auf allen Deckeln sowie Goldschnitt. Berlin, Veit und Comp., 1834-1835.
Goedeke X, 227, 46. – Erste Ausgabe des enorm erfolgreichen Werks, das bis Ende des Jahrhunderts 19 Auflagen erlebte, hier in einem schönen Einband. Am Schluss von Band I die drei Seiten füllende Handschrift eines Gedichtes "Das Lied vom Rhein" (15 Strophen zu 4 Zeilen), datiert 17.II.[18]40 und unterzeichnet "Schleifer", d. i. vermutlich der österreichische Dichter Matthias Leopold Schleifer (1771-1842), vgl. Goedeke VI, 552, 32. – Gering stockfleckig. Sonst sehr schönes Exemplar mit interessantem politischen Zusatz-Gedicht.

Lot 2100, Auction  126, Schlegel, Ernst Friedrich, Wahrhafftiger Bericht des Dreßdnischen Priester-Mords

Schlegel, Ernst Friedrich
Wahrhafftiger Bericht des Dreßdnischen Priester-Mords
Los 2100

Nachverkaufspreis
400€ (US$ 455)

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Sammelband mit 3 Schriften zum Mordfall an dem Dresdner Theologen Hermann Joachim Hahn. 18,5 x 15 cm. Bibliotheksleinen um 1900 (etwas stockfleckig). Dresden 1726.
Sammelband mit drei zeitgenössischen Drucken anlässlich des Mordes an dem evangelisch-lutherischen Theologen Hermann Joachim Hahn (1679-1726), der als Prediger an der Dresdner Kreuzkirche wirkte und am 21. Mai 1726 von dem katholischen Fleischerknecht und Söldner Franz Laubler brutal getötet wurde. Der spektakuläre Kriminalfall erregte in Dresden ein solches Aufsehen, dass es zu einem Bürgeraufstand kam.
I. (Ernst Friedrich Schlegel). Wahrhafftiger und noch nicht so umbständlich beschriebener Bericht des Dreßdnischen Priester-Mords: Jngleichen einer Beschreibung der wohlverdienten Execution des Meuchel-Mörders Frantz Laublers, welche den 18. Jul. 1726. in Dreßden geschehen. 37 S. Mit gestochenem Frontispiz. O. O. u. Dr. 1726. - VD18 10151028. Holzmann-Bohatta I, 5573. - Einziger Druck der im Kolportagestil vorgetragenen sensationsgetriebenen Schilderung des spektakulären Kriminalfalls, der die Residenzstadt Dresden im Sommer 1726 in Atem hielt. Das szenische Kupfer zeigt den Delinquenten Franz Laubler im Gefängnis und auf der eigens für ihn errichteteten Bühne auf dem Alten Markt, wo er gerädert wurde. - Etwas stärker gebräunt und braunfleckig, Titel mit Tintenwischer, Kupfertafel im oberen Rand etwas knapp beschnitten und mit kleiner hinterlegter Fehlstelle.
II. (Otto vom Graben zum Stein oder Heinrich Cornelius Hecker). Das uber den blutigen Tod, seines von einem Papisten ermordeten Lehrers, S.T. Herrn M. Hermann Joachim Hahns, in blutigen Thränen schwimmende Dreßden, wird vermittelst einer Klag- und Trost-Ode, welcher eine ungebundene Grabschrifft des Seel. Mannes beygefüget, mitleidend angeredet von Bellamintes (Pseudonym). 8 Bl. O. O. u. Dr. 1726. - VD18 90016238. Weller S. 64. - Eine von drei im VD18 verzeichneten Druckvarianten des Epicedions, dessen gesicherte Verfasserschaft unklar bleiben muss. Exemplar des Drucks mit der floralen Holzschnittzierleiste auf Blatt A2 recto und der Holzschnitt-Schlussvignette mit dem Engel (bzw. Putto). - Gebräunt und braunfleckig.
III. Hermann Joachim Hahn. Letzte Worte, die derselbe am Sonntage Cantate, den 19. Maji 1726 zu seiner anvertrauten Gemeinde geredet, und mittwochs darauf den 22. ejusdem zu ihr reden wollen, hieran aber durch die den 21. an ihm verübte Meuchel-Mörderische Entleibung verhindert worden. Aus dessen eigenen Concepten ans Licht gestellet. S. 3-55. Mit gestochenem Portrait. Dresden, Johann Christoph Krause für Christian Rodring, 1726. - VD18 11507446. - Einziger Druck der von Hahns drei Söhnen herausgegebenen Predigten. Das Frontispiz von C. A. Wortmann zeigt dessen Portrait. - Es fehlen die beiden Blatt mit der Widmung. Etwas fleckig.

Lot 2101, Auction  126, Schlimpert, Moritz, Die anziehende Geschichte des Prinzen Coqueluche und seines Gefährten Mustafa

Schlimpert, Moritz
Die anziehende Geschichte des Prinzen Coqueluche und seines Gefährten Mustafa
Los 2101

Nachverkaufspreis
180€ (US$ 205)

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Schlimpert, Moritz. Die anziehende Geschichte des Prinzen Coqueluche und seines Gefährten Mustafa. Nach dem Französischen frei bearbeitet. 3 Bl., 144 S., 4 Bl. (Anzeigen). Mit Holzschnitt-Titelvignette und zahlreichen Holzschnittillustrationen von Delmas. 16,5 x 11 cm. Illustrierter OPappband (etwas stärker fleckig, berieben und bestoßen, Gelenke leicht beschabt). Leipzig, B. G. Teubner, (um 1850).
Vgl. Kosch XV, 185f. – Bei Kosch nicht genannte einzige Ausgabe der deutschen Bearbeitung der orientalischen Abenteuergeschichte durch den sächsischen Erzähler Gotthelf Moritz Schlimpert (1814-1886), illustriert mit reizenden kleinen Figurenstudien als Textvignetten. Der talentierte Schlimpert wirkte als bescheidener Hilfslehrer in Greifenhain und später als Bürgerschullehrer in Frankenberg. Neben christlich-moralischen Schriften verfasste er zahlreiche Bearbeitungen vornehmlich für die Jugend, neben dem vorliegenden auch so märchenhafte Titel wie Der Windgeist und die Regengöttin nach de Musset (1846) oder sozialkritische wie Peter Dumont’s Geschichte seiner 34jährigen Sclaverei in Africa (1848). Der illustrierte Anhang mit 14 Verlagsnovitäten. – Papierbedingt gebräunt, vereinzelte Flecken, Bindung teils etwas schwach. Über den KVK nur zwei Standortnachweise (UB Leipzig und Pfälzische Landesbibliothek).

Lot 2103, Auction  126, Schulze-Smidt, Bernhardine, Aus Heimath und Fremde

Schulze-Smidt, Bernhardine
Aus Heimath und Fremde
Los 2103

Nachverkaufspreis
140€ (US$ 159)

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(Schulze-Smidt, Bernhardine). Aus Heimath und Fremde. Drei Erzählungen von E. Oswald (Pseudonym). 3 Bl., 275 S. 18 x 12 cm. Halbleder d. Z. (leichte Schabspuren) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Berlin, Wedekind & Schwieger, 1876.
Kosch XVI, 620. – Einzige Ausgabe der Sammlung von drei Erzählungen der Bremer Schriftstellerin Bernhardine Schulze-Smidt (1846-1920), eine ihrer frühesten Veröffentlichungen, die noch unter Pseudonym erschien (ab 1884 publizierte sie unter ihrem Klarnamen). Enthält: I. Heimweh. - II. Thüringer Sommerfrische. - III. Seaton Wildgale. Aufgewachsen als Tochter des Bremer Senators Heinrich Smidt (1806-1878) auf dem damals nahe der Stadt gelegenen Gut Dunge verbrachte sie längere Sprachaufenthalte in England und machte auch sonst zahlreiche Reisen, nach einem Aufenthalt in München zog sie wieder nach Bremen, wo sie sich sozial engagierte und auch starb. Das Herrenhaus auf dem Gut ihrer Familie brannte 1885 vollständig nieder. Neben ihren vielen Romanen und Erzählungen machte sie sich auch als Übersetzerin einen Namen u. a. aus dem Türkischen, für die damalige Zeit eine Besonderheit. – Papierbedingt etwas gebräunt, Vorsätze leimschattig, sonst wohlerhalten. Exemplar aus der Gräflich Rothenburg‘schen Bibliothek, mit entsprechendem Wappenstempel auf dem Titel.

Lot 2107, Auction  126, Steinsberg, Karl Franz Guolfinger von, Der 42jährige Affe

Steinsberg, Karl Franz Guolfinger von
Der 42jährige Affe
Los 2107

Nachverkaufspreis
100€ (US$ 114)

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(Steinsberg, Karl Franz Guolfinger von). Der 42jährige Affe. Ein ganz vermaledeites Märchen! Aus dem Französischen. Band I (von 2). 250 S., 3 Bl. (l. w.). Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochener Titelvignette. 17 x 10,5 cm. Pappband d. Z. (stärker berieben, Ecken beschabt) mit goldgeprägtem RSchild. Berlin (d. i. Prag, Schönfeld) 1784.
Goedeke V, 349, 8 (nur Teil I). Hayn-Gotendorf I, 31 (nennt einen Band II mit der Jahreszahl "1784" und bezeichnet den Druck von 1786 als zweite Auflage). – Erste Ausgabe des ersten Bandes. "Diese scharfe und pikante Satyre wurde bisher sonderbarerweise als gegen Voltaire gerichtet bezeichnet, während sie in Wirklichkeit unverkennbar auf Joseph II., der damals 42 Jahre alt war, sich bezieht" (H.-G.). Ein Affe erzählt seine Erlebnisse bei den Menschen; Kritik an verlogener Tugend, Bestechung, Hurerei (mit freien Schilderungen von Verführungen), Unterbewertungen deutscher Dichter ("ein Lessing, Leibniz, Wieland oder Geßner sind unbekannt"), Dummheit und Borniertheit des Adels usw.
Der böhmische Theaterdichter und Journalist Ritter von Steinsberg (1757-1817) ist nach Wurzbach "eine der eigenthümlichsten Gestalten aus den besten Tagen der Josephinischen Periode". Mit Seitenhieben auf Preußen, das als "Hungerland" bezeichnet wird, während Österreich das "Fettland" sei (vgl. ausführlich Bodi, Tauwetter in Wien, S. 337). Der zweite, hier nicht vorhandene Band blieb den Bibliographen vielfach unbekannt oder wurde irrtümlich als "nicht von Steinsberg" angesehen. – Titel und fl. Vorsätze mit ungarischem Stempel. Fingerfleckig, anfangs und am Schluss mit Feuchtigkeits- bzw. Tintenrand. Insgesamt etwas unfrisch.

Lot 2110, Auction  126, Sue, Eugène, Die Geheimnisse von Paris

Sue, Eugène
Die Geheimnisse von Paris
Los 2110

Nachverkaufspreis
160€ (US$ 182)

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Sue, Eugène. Die Geheimnisse von Paris. Übersetzt von A. Diezmann. 8 Teile in 4 Bänden. Mit 34 Holzschnitt-Tafeln von Theodor Hosemann. 15,5 x 10,5 cm. Halbleder d. Z. (Ecken und Kanten etwas bestoßen) mit Roamntiker-RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Berlin, Meyer und Hoffmann, 1843.
Rümann 1009. Brieger 93. Vgl. Vicaire VII, 683. Carteret III, 569f. – Erste deutsche Ausgabe, zugleich die erste Ausgabe mit den Illustrationen Hosemanns. Eugene Sues (1804-1857) berühmter Feuilleton-Roman Mystères de Paris erschien von Juni bis Oktober 1843 fast täglich in der (eher konservativen) Tageszeitung "Le Journal des Débats" und machte seinen Verfasser schlagartig berühmt. Seine Schilderung der sozialen Probleme der Zeit machte auch auf Friedrich Engels Eindruck: "Der wohlbekannte Roman von Eugène Sue, die Geheimnisse von Paris, hat auf die öffentliche Meinung, ganz besonders in Deutschland, tiefen Eindruck gemacht; die eindringliche Art, in der dieses Buch das Elend und die Demoralisierung darstellt, die in großen Städten das Los der 'unteren Stände' sind, mußte notwendig die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Lage der Armen im allgemeinen lenken." Im selben Jahr erschienen noch vier Supplementbände. – Ein Band mit verblasstem schmalem Feuchtigkeitsrand, sonst wohlerhalten. Dekorativ gebundenes Exemplar.

Lot 2111, Auction  126, Tasso, Torquato, Il Goffredo, poema eroico; con gli argomenti di Orazio Ariosti

Tasso, Torquato
Il Goffredo, poema eroico; con gli argomenti di Orazio Ariosti
Los 2111

Nachverkaufspreis
120€ (US$ 136)

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Tasso, Torquato. Il Goffredo, poema eroico; con gli argomenti di Orazio Ariosti in questa nuova impressione corretto, e di belle figure ornato, con la vita dell’autore, e con l’aggiunta de’cinque canti. di Camillo Camilli. 663 S., 4 Bl. Mit 10 ganzseitigen Holzschnittillustrationen. 14 x 8 cm. Pergament d. Z. (mit Tintenflecken) mit hs. RTitel. Lucca, Marescandoli, 1758.
Dekorative Ausgabe mit Holzschnitt-Illustrationen zu ausgewählten, zentralen Szenen und einem Lebenslauf des Dichters. – Block etwas gelockert, papierbedingt gebräunt, Seite 483 mit Knickspuren. Gelegentlich leicht stockfleckig.

Lot 2112, Auction  126, Tolstoi, Leo, Wirt und Knecht

Tolstoi, Leo
Wirt und Knecht
Los 2112

Nachverkaufspreis
100€ (US$ 114)

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Tolstoi, Leo. Wirt und Knecht. Aus dem Russischen von Alexis Markow. 130 S. Halbleinen mit goldgeprägtem RTitel. Berlin, H. Steinitz, 1895.
Seltene erste Ausgabe der Übersetzung. Tolstois Erzählung (im Deutschen bekannter unter dem Titel Herr und Knecht) erschien im selben Jahr. – Sehr gutes Exemplar. – Dabei: Derselbe. Patriotismus oder Frieden? Vom Verfasser autorisierte Übersetzung aus dem Manuskript von Sophie Behr. 40 S. 21 x 14 cm. Halbleinen (angestaubt und leicht fleckig). Berlin, A. Deubner, 1896. - Erste deutsche Ausgabe. - Vortitel mit Besitzvermerk.

Lot 2113, Auction  126, Trivialromane, Sammlung von 23 satirisch-humoristischen Heftromanen

Trivialromane
Sammlung von 23 satirisch-humoristischen Heftromanen
Los 2113

Nachverkaufspreis
400€ (US$ 455)

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Trivialromane. Sammlung von 23 satirisch-humoristischen Heftromanen und Kladderadatsch-Kalendern. Mit zahlreichen Textholzstichen. 19 x 13 cm. Teils farbig illustrierte OBroschuren bzw. 1 Pappband d. Z. Berlin, A. Hofmann, 1857-1896.
Enthält: 2 Bände aus der Humoristische(n) Eisenbahn- u. Reise-Bibliothek (Schultze und Müller in Dresden und in der sächsischen Schweiz. [1861]. - Hinter den Coulissen. 1857). - 8 Bände aus der Reihe Schultze u. Müller (Schultze u. Müller in Amerika, in Wien und Pest, auf der Weltausstellung in Paris, auf dem Kriegs-Schauplatze [3 Hefte in 1 H.], auf der Berliner Gewerbe-Ausstellung 1896, in Wien auf der Wiener Weltaustellung und in Pesth, auf der Berliner Gewerbe-Ausstellung, in Dänemark und Schweden). - Ludwig Herold. Böse Zungen. Ein humoristisches Wörterbuch über Frauen. 2 Bände. (1874). - 9 Jahrgänge Humoristisch-satyrischer [bzw. satirischer] Volkskalender des Kladderadatsch (1852-1855, 1857, 1872, 1873, 1876, 1877). - 2 Bände aus A. Hofmann's Reise-Bibliothek (Entre nous. Humoristische Skizzen. 2 Bände). - Unter den Autoren der Erzählungen, humoristischen Reiseberichte und ähnlich Kurzweiligem finden sich die Namen Reinhardt, Ring, Scholz, Kalisch, Trojan u. v. a. – Meist in gutem Erhaltungszustand, teils mit deutlichen Altersspuren (Bindung gelockert), teils unaufgeschnitten und nahezu verlagsfrisch, insgesamt jedoch schöne Reihe dieser größtenteils sehr seltenen Titel der Unterhaltungsliteratur aus dem Kaiserreich.

Lot 2116, Auction  126, Vairasse d'Ailliers, Denis, Historie der neu-gefundenen Völcker Severambes

Vairasse d'Ailliers, Denis
Historie der neu-gefundenen Völcker Severambes
Los 2116

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,136)

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Utopischer Staatsroman
(Vairasse d'Ailliers, Denis). Historie der neu-gefundenen Völcker Severambes, welche einen Theil des dritten festen Landes, so man sonsten das Sud-Land, nennet, bewohnen. Deme beygefügt Die Seltzamen Begebenheiten Herrn T. S(mith's). Eines Englischen Kauff-Herrens: Welcher von den Algierischen See-Räubern zum Sclaven gemacht, und in das inwendige Land von Africa geführet worden. (Bearbeitet und mit einem Nachwort von A. Roberts). 1 Bl., 362, 100 S. Mit gestochenem Frontispiz. 19,5 x 16 cm. Pappband d. Z. (gering berieben, Rücken etwas ausgeblichen) mit modernem RSchild. Nürnberg, J. F. Rüdiger, 1717.
Winter, Compendium Utopiarum I, 105. Paulitschke 679 (nur Anhang). Vgl. Cox II, 473 (englische Ausgabe 1679) und Cox I, 362 (englische Ausgabe des Anhangs 1670). Faber du Faur 1229. Jantz 2565 (beide deutsche Ausgabe 1689). – Titelauflage der dritten deutschen Ausgabe. Die erste und wichtigste Schrift des französischen Utopismus und einer der bedeutendsten und unterhaltsamsten, wenngleich wenig bekannten utopischen Staatsromane des 17. Jahrhunderts. Das auch für die Entwicklung der Gattung Roman bedeutende Werk wurde noch 1783, über hundert Jahre nach seinem Erscheinen, erneut ins Deutsche übersetzt. Es inspirierte Swift zu "Gulliver's Travels" und Defoe zu seinem "Robinson Crusoe". Nach Erscheinen des ersten Teils in London (1675), wohl von Vairasse in englischer Sprache verfasst, folgte die erste französische Gesamtausgabe in Paris (1677-79). Im Anhang berichtet A. Roberts, Übersetzer und Bearbeiter, das Algerienabenteuer eines "T. Smith". Dieser Text erschien zuerst 1670 in London (Cox I, 362). Das "T. S." auf dem Titel verweist auf Smith. Dagegen ist der im Roman enthaltene "Brief" eines "Thomas Skinner" nur Stilmittel im Dienst der Glaubwürdigkeit der Utopie. Dieses Bemühen um Plausibilität ist entscheidend. Der utopische Staat ruht auf denselben Fundamenten wie der wirkliche. Nicht das Phantastische, sondern das Wahrscheinliche interessiert. Das utopische Experiment zielt auf eine Chance zu größerer Gerechtigkeit. Vairasse wird zum Vorläufer des modernen Sozialismus. Erst unter Führung des Staatsgründers Sevarias (Anagramm: Vairasse) entwickeln sich die Severambier im fiktiven Australien - das reale ist nur bruchstückhaft bekannt - zur Vollkommenheit. Vairasse vergleicht die zu gründenden Institutionen mit tatsächlichen in Europa und bildet die Herrschaftselemente präkolumbischen und orientalischen Staaten nach. Damit kommt seine Utopie der Forderung zeitgenössischer Poetiken nach Abbildung des Tatsächlichen oder Wahrscheinlichen näher als die der Vorläufer Morus, Campanella oder Foigny. Das Frontispiz zeigt die von den Figuren der Gerechtigkeit und des Glaubens umringte, mit dem Lorbeer bekränzte Allegorie der Vernunft als Herrscherin über Lüge und Tyrannei. – Gering gebräunt und vereinzelt leicht stockfleckig, Titel mit hinterlegter Dünnstelle durch Rasur, ohne fl. Vorsätze.

Lot 2118, Auction  126, Duvernet, Theophile Imarigeon. und Voltaire, François Marie Arouet de, La vie de Voltaire

Duvernet, Theophile Imarigeon. und Voltaire, François Marie Arouet de
La vie de Voltaire
Los 2118

Nachverkaufspreis
100€ (US$ 114)

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Voltaire, F. M. A. de. - Duvernet, T. I. La vie de Voltaire. 1 Bl., 355 S. Mit gestochenem Portrait. 17 x 10 cm. Leder d. Z. (Deckel etwas geworfen) mit reicher ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Genf, o. Dr., 1786.
Vgl. Cioranescu I, 27327. Hoefer XV, 552. Hirschberg 687. Nicht bei Fromm. – Genfer Nachdruck aus dem Jahr der Erstausgabe, die ebenfalls ohne Firmierung aber mit abweichender Kollation erschien (vgl. Cioranescu). Hoefer bezeichnet die Biographie als "inexacte et incomplète", trotzdem erfreute sich das in Frankreich - wohl aufgrund der antikirchlichen Einstellung Duvernets - zensierte Werk großer Beliebtheit. Die erste deutsche Ausgabe erschien gleich im Folgejahr bei Stiebner in Nürnberg. – Wohlerhalten und dekorativ gebunden.

Lot 2121, Auction  126, Weppen, Johann August, Die Kirchenvisitation

Weppen, Johann August
Die Kirchenvisitation
Los 2121

Nachverkaufspreis
100€ (US$ 114)

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(Weppen, Johann August). Die Kirchenvisitation, ein komisches Gedicht in zwölf Gesängen. VIII, 221 S. Mit gestochenem Frontispiz und gestochener Titelvignette. 18 x 11,5 cm. Interimsbroschur d. Z. (Gebrauchsspuren). Leipzig, Weidmanns Erben und Reich, 1781.
VD18 10609830. – Einzige Ausgabe der satirischen Versdichtung des niedersächsischen Schriftstellers Johann August Weppen (1741-1812). – Etwas stockfleckig. Unbeschnittenes Exemplar.

Lot 2122, Auction  126, Zipoli, Perlone und Lippi, Lorenzo, Il Malmantile racquistato colle note di Puccio Lamoni

Zipoli, Perlone und Lippi, Lorenzo
Il Malmantile racquistato colle note di Puccio Lamoni
Los 2122

Nachverkaufspreis
70€ (US$ 80)

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Zipoli, Perlone (d.i. Lorenzo Lippi). Il Malmantile racquistato colle note di Puccio Lamoni. 2 Bände. XXX, 418 S.; 468 S. Mit Kupfertitel, 2 gestochenen Titelvignetten, 2 gestochenen Textvignetten, gestochener Initiale und 2 Kupferportraits des Verfassers von Zuccarelli nach Lippi bzw. Ph. Baldinucci sowie gefaltetes Kupferportrait des Herausgebers P. Marini nach P. Dandini. 26 x 18,5 cm. Halbpergament des 19. Jahrhunderts (etwas berieben, bestoßen und gebräunt) mit goldgeprägten RSchildern. Florenz, Bonducci, 1788.
Brunet V, 1537. Ebert 12049. Libreria Vinciana 2949. Gamba 495. – Nachdruck der Florentiner Ausgabe von 1750. Die parodistische Bearbeitung Tassos durch den Maler und Dichter Lippi erschien erstmals im Jahr 1676. – Etwas stockfleckig, insbesondere am Schnitt.

Fichte, Johann Gottlieb
Der geschloßne Handelstaat. Erste Ausgabe
Los 2123

Nachverkaufspreis
700€ (US$ 795)

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PHILOSOPHIE
Fichte, Johann Gottlieb. Der geschloßne Handelsstaat. Ein philosophischer Entwurf als Anhang zur Rechtslehre, und Probe einer künftig zu liefernden Politik. 11 Bl., 290 S. 17,5 x 11 cm. Halbpergament d. Z. (etwas fleckig) mit goldgeprägtem RTitel. Tübingen, Johann Georg Cotta, 1800.
Ziegenfuss I, 341. Baumgartner-Jacobs 51. – Seltene erste Ausgabe der bedeutendsten philosophisch-staatswissenschaftlichen Abhandlung Fichtes, die der Autor selbst "als sein bestes und durchdachtestes Werk" bezeichnete. Lange vor Marx und Engels entwirft Fichte ein in seinen Grundzügen sozialistisches Gemeinwesen, das mehr aus der Rechtslehre deduziert als von historischer Forschung abgeleitet wurde. Die Aufgabe des Staates sieht Fichte nicht so sehr in der Besitzsicherung für den Einzelnen als vielmehr in der gerechten Verteilung der Güter, die übermäßigen Reichtum und damit auch Armut verhindern sollen. Fichte empfiehlt ein autarkes Wirtschaftssystem, das Krisen und Kriege zu verhindern vermag. – Etwas braunfleckig..

Lot 2124, Auction  126, Fichte, Johann Gottlieb, Das System der Sittenlehre

Fichte, Johann Gottlieb
Das System der Sittenlehre
Los 2124

Nachverkaufspreis
100€ (US$ 114)

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Fichte, Johann Gottlieb. Das System der Sittenlehre nach den Principien der Wissenschaftslehre. 1 Bl., XVIII S., 2 Bl., 494 S. 20,5 x 12 cm. Halbleder d. Z. (etwas stärker fleckig und berieben, unteres Kapital defekt) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Jena und Leipzig, Christian Ernst Gabler, 1798.
Goedeke V, 8, 11. Eisler 180. Ziegenfuss I, 342. Borst 802. Baumgartner-Jacobs 36. – Erste Ausgabe von Fichtes grundlegender Schrift zur Moralphilosophie und Ethik. "Das Princip der Sittlichkeit ist der nothwendige Gedanke der Intelligenz, daß sie ihre Freiheit nach dem Begriffe der Selbständigkeit, schlechthin ohne Ausnahme, bestimmen sollte." Zusammengefasst in dem Imperativ: "Handle stets nach bester Überzeugung von deiner Pflicht; oder: handle nach deinem Gewissen." (Einleitung). – Leicht fleckig, gelegentliche Anstreichungen in Bleistift. Vorsatz mit modernem Besitzeintrag.

Lot 2131, Auction  126, Colmar, Johann, Die Welt in einer Nuß

Colmar, Johann
Die Welt in einer Nuß
Los 2131

Nachverkaufspreis
180€ (US$ 205)

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PÄDAGOGIK
Colmar, Johann. Die Welt in einer Nuß, oder kurtzer Begriff der merckwürdigsten Welt-Geschichte durch Frag und Antwort erläutert. 20 Bl., 464 S., 24 Bl. (Register). Titel in Schwarz und Rot. Mit gestochenem Frontispiz, gestochenem Wappenkupfer und 50 (6 gefalteten) Kupfertafeln. 20 x 12 cm. Rotes Maroquin um 1830 (kleine Wurmspur auf dem VDeckel und Rücken, etwas berieben) mit reicher RVergoldung, goldgeprägten Stehkanten und Goldschnitt. Nürnberg, Lorenz Bieling für Christoph Weigel d. Ä., 1730.
Brüggemann II, 974. – Spätere Auflage seines populären Geschichtslehrbuchs für die Jugend. Johann Colmar (1684-1737) wirkte als Rektor der Spitalschule in Nürnberg. – Etwas fleckig, fl. Vorsatz mit hs. Besitzvermerk von 1751. Gutes Exemplar im schönen Biedermeiereinband.

Lot 2132, Auction  126, Mangelsdorff, Karl Ehregott, Versuch einer Darstellung des Erziehungswesens

Mangelsdorff, Karl Ehregott
Versuch einer Darstellung des Erziehungswesens
Los 2132

Nachverkaufspreis
140€ (US$ 159)

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Mangelsdorff, Karl Ehregott. Versuch einer Darstellung dessen, was seit Jahrtausenden im Betreff des Erziehungswesens gesagt und gethan worden ist. Nebst einer freyen Beurtheilung des Basedowischen Anstalten. 7 Bl., 442 S. 17,5 x 10 cm. Moderner Pappband. Leipzig, Jacobäer, 1779.
Lexikon der Pädagogik III, 1059. – Seltene erste Ausgabe der ersten Schrift zur Geschichte der Pädagogik. Mangelsdorff war Lehrer am Philanthropin in Dessau und später Professor der Rhetorik in Königsberg. Das vorliegende Werk sollte Sulzers "Vorübungen" in der Allgemeinen Theorie der schönen Künste für den pädagogischen Schulgebrauch erweitern. – Mal mehr, mal weniger fleckig.

Lot 2134, Auction  126, Crane, Walter, Konvolut von 4 Märchen

Crane, Walter
Konvolut von 4 Märchen
Los 2134

Nachverkaufspreis
300€ (US$ 341)

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KINDER- UND JUGENDBÜCHER
Crane, Walter. Konvolut von 4 Märchen. 4 Bände. 24,5 x 18,5 cm bis 27 x 23 cm. Illustrierte OBroschur (etwas berieben und bestoßen, teils mit Einrissen am Rücken, 1 Band mit großem Einriss auf dem VDeckel). London & New York, John Lane bzw. George Routledge & Son, 1874-1900.
Doderer I, S. 279. – Vorhanden sind: I. The hind in the wood. London & New York, John Lane, um 1900. - II. The frog prince. Ebenda um 1900. - III. Beauty and the beast. Ebenda um 1900. - IV. Cinderella. London, George Routledge & Son, 1879. - Erste Ausgabe. – Vereinzelt etwas stockfleckig, teils mit hs. Notizen im Text, Bindung gelockert, teilweise fast lose. Band "Cinderella": Erstes Blatt mit gößerem Einriss. Mit den charakteristischen und in kräftigen Farben gedruckten Illustrationen.

Lot 2136, Auction  126, Kühn, Franz, Anekdoten und Erzählungen meist historischen Inhalts

Kühn, Franz
Anekdoten und Erzählungen meist historischen Inhalts
Los 2136

Nachverkaufspreis
160€ (US$ 182)

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Nicht im KVK
Kühn, Franz. Anekdoten und Erzählungen meist historischen Inhalts. Für Kinder von 7 bis 10 Jahren. Zweite Auflage. 212 S. Mit 7 (statt 8) kolorierten lithographischen Tafeln. 14,5 x 11 cm. OPappband (berieben, hinteres Gelenk geplatzt, Deckel gelockert). Stuttgart, Rudolph Chelius, 1862.
Klotz II, 3793/2. – Zweite Auflage der zuerst ebenda im Vorjahr erschienenen Sammlung des populären Jugendschriftstellers Franz Kühn (1814-1876), von dem Klotz rund 45 Schriften verzeichnet. – Fl. Vorsatz, Frontispiz, Titel und erstes Textblatt lose, letzteres auch mit Randläsuren, erste und letzte Lage mit kleinem Tintenfleck im unteren Rand, Innengelenke angeplatzt. Fl. Vorsatz mit zeitgenössischer Geschenkwidmung. Vereinzelte Stockflecken. Kein Standortnachweis dieser zweiten Auflage über den KVK (dort lediglich ein Belegexemplar der ersten Auflage von 1861 in der WLB Stuttgart).

Lot 2138, Auction  126, Militär-Struwwelpeter oder lustige Geschichten und drollige, Der, Bilder von und für Militärs von 10 bis 100 Jahren

Militär-Struwwelpeter oder lustige Geschichten und drollige, Der
Bilder von und für Militärs von 10 bis 100 Jahren
Los 2138

Nachverkaufspreis
100€ (US$ 114)

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Der Militär-Struwwelpeter oder lustige Geschichten und drollige Bilder von und für Militärs von 10 bis 100 Jahren. Von A. H. 45 S., 1 Bl. Mit zahlreichen Textholzstichen. 27 x 21 cm. Illustrierte OBroschur (Vorderumschlag lose und mit minimalen Randläsuren). Berlin, Otto Janke, (1878).
Schug 1797. Hürlimann 831. Baumgartner II, 8; Wegehaupt II, 2199. Rühle (Böse Kinder) 1178. – Erste Ausgabe. "Verfasser und Illustrator blieben anonym, was verständlich erscheint, wenn man diese beißende Satire auf das wilhelminisch-preußische Militär durchblättert" (Doderer-M. 165). "Eine überwiegend struwwelpeternahe Parodie mit drastischer Kritik an Auswüchsen und Fehlverhalten im militärischen Leben einschließlich des Kadettenwesens" (Rühle). "Eine Abwandlung des Struwwelpeter auf den militärischen Bereich mit Geschichten wie: Schniegel - Peter; Die Geschichte vom Zigarrenlutscher; Die Geschichte vom Zappel - Fähnrich ..." (Wegehaupt). – Obere rechte Ecke mit schwacher Knickspur, sonst wohlerhalten.

Lot 2139, Auction  126, Netolitzky, Fritz, Der aegyptische Struwwelpeter

Netolitzky, Fritz
Der aegyptische Struwwelpeter
Los 2139

Nachverkaufspreis
500€ (US$ 568)

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(Netolitzky, Fritz). Der aegyptische Struwwelpeter. Für brave Kinder von 3-12 Jahren. 999. Auflage. 16 Bl. Mit zahlreichen chromolithographischen Textillustrationen von Magdalena Netolitzky. 25 x 19 cm. Farbig illustrierter OHalbleinenband (Rückdeckel minimal berieben). Wien, Carl Gerold, (1895).
Wegehaupt II, 8. Pressler S. 207. Baumgarten V, 5-30. – Erste Ausgabe der anonym erschienenen, struwwelpeternahen Parodie auf die Ende des 19. Jahrhunderts sehr populäre altägyptische Mythologie. "Die Geschwister Netolitzky hatten es als Geschenk für eine Freundin der Familie entworfen. Die künstlichen Altersspuren und die scherzhafte Aufmachung sind wohl den 1882-1884 erschienenen sogenannten Mumiendrucken nachempfunden" (Rühle 1137). Selten, da das Buch wegen eines Plagiatvorwurfs des Struwwelpeter-Originalverlages Rütten & Loening eingestampft werden musste. Mit dem Druckvermerk "Litho. & Druck von E. Nister, Nürnberg" auf dem Schlussblatt unten. – Zwei Blatt mit minimalem Randeinriss, sonst sehr frisches und nahezu tadelloses Exemplar.

Lot 2140, Auction  126, Olszewski, Karl Ewald, Der Kriegs-Struwwelpeter + Beigabe

Olszewski, Karl Ewald
Der Kriegs-Struwwelpeter + Beigabe
Los 2140

Nachverkaufspreis
120€ (US$ 136)

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Olszewski, Karl Ewald. Der Kriegs-Struwwelpeter. Lustige Bilder und Verse. 24 num., 2 nn. Bl. (Anzeigen). Mit zahlreichen chromolithographischen Textillustrationen. 27 x 21 cm. Farbig illustrierter OLeinenband (etwas berieben, VDeckel mit verblasstem Feuchtigkeitsrand, Rücken lädiert). München, Holbein, 1915.
Baumgartner II, 16. – Erste Ausgabe. "Der 1915 in München erschienene Kriegsstruwwelpeter dürfte die Antwort auf die englische Kriegsversion des Struwwelpeter, den 'Swollen-headed William' gewesen sein. Olszewski stellt Wilhelm II. als großen Niklas vor, der die Feindmächte ins Tintenfaß taucht; in der Geschichte vom Paulinchen warnen in deutsche und österreichische Uniformen gekleidete Katzen das französische Mariannchen, sich nicht die Finger am Elsaß zu verbrennen" (Baumgartner). Der in der NS-Zeit angesehene Maler Olszewski gestaltete u. a. einige Räume in Hitlers Staatsyacht "Grille". – Im Rand papierbedingt schwach gebräunt, sonst frisch und wohlerhalten. – Dabei: E. V. Lucas. Swollen-Headed William. Painful stories and funny Pictures. After the German! 2 Bl., 20 S. Mit zahlreichen Textillustrationen von George Morrow. 24,5 x 18,5 cm. Farbig illustrierter OPappband (etwas fleckig und berieben, Rücken lädiert, VDeckel fast lose). London, Methuen & Co. 1914. - Vgl. Bilderwelt 1800. Doderer-Müller, S. 163f und 752. - Erste Auflage. "Zu Beginn des ersten Weltkrieges im Jahr 1914 wurde der Struwwelpeter, sicher nicht im Sinne seines Schöpfers, sogar in den Dienst der Kriegspropaganda gestellt ... Die biedermeierliche Vorliebe für das Soldatenspiel der Kinder und das Verschenken von Spielzeugwaffen an die Kleinen zu Weihnachten wird auf der Titelseite des Buches in Anlehnung an das Original genutzt, um zu zeigen, wie die Engel aus dem Himmel Bomben, Granaten, Gewehre und Kanonen auf die Erde hinunterregnen lassen" (Doderer-Müller). - Titel mit bräunlichem Abklatsch.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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